POEMS GROUP 2: TRANSITIO

Series 5: Resurrectio



  1. Ödland
  2. Post Mortem
  3. Lux Aeternam



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Phil John Kneis:

TRANSITIO - RESVRRECTIO I:

ÖDLAND
Eichwalde, October 16th, 1996 - P#35



PROLOGOS

Die Zeiten vergehen
Und nichts mag entstehen
Und endet stets zeitig.
So ist es doch leidig
Zu sehen das Dunkel
Und spüren Gefunkel
Der hell'ren Gefilde
Im düsteren Bilde
Und dunkelsten Reich
Der Welten zugleich.




I.
Nichts scheint zu gelingen,
Nur stets zu verschlingen
Ja drohen die Fragen
An jeglichen Tagen.
Die gähnende Leere
Im düsteren Meere
Der Klippen und Tiefen,
Der Ängste, die schliefen,
Und nicht zu verwehren -
Sie können zerstören.

II.
Zerstörend die Träume,
Vernichtend die Schäume
Die baute das Selbst,
Und niemals erhellt's
Und nie wird erhalten
Die Kraft es, zu walten
Für sich ja allein -
Nicht lebend zu sein
Doch klein und auch groß,
Empfangend ja bloß.

III.
Wo ist denn die Weisheit,
Wo bleibt ja die Freiheit
Des menschlichen Lebens,
Wenn alles vergebens
Zu bleiben ja droht -
Nichts ist mehr im Lot,
Vergangen das Planen,
Entschwunden den Bahnen
Der Schöpfung scheint alles
Inmitten des Falles.

IV.
Doch ist es zu schaffen,
Sich je aufzuraffen
Und bleibend der Hort
Am irdischen Ort
Der Hoffnung allhier -
Was können denn wir
Denn letztlich noch tun,
Wenn all unser Ruhm
Und all uns're Taten
Stets können nur raten?

V.
Wie ist denn zu sehen
Und ja zu verstehen
Der Weg, den zu nehmen
Und auch zu ersehnen
Uns stets jeweils ist?
Zu einfach vergißt
Das Sein doch die Gnade
Der richtigen Pfade
Und sucht noch Vertrauen
Um fest ja zu bauen.

VI.
Kein Ende zu fassen,
Kein Sorge zu lassen,
Kein Glaube zu wahren,
Kein Straße zu fahren,
Kein Wahrheit zu finden,
Sich stets nur zu winden
Im Staube des Lebens
Scheint viel zu vergebens
Und ist bald zu vage
Zu füllen die Tage.




EPILOGOS

Ich möchte doch schauen
Und stets ja vertrauen
Dem ständigen Plan,
Der leitet uns an
Und gibt ja allein:
Nichts würde doch sein,
Nichts wäre geboren,
Nichts wäre verloren,
Nichts wäre gegeben,
Nichts würde denn leben.




April 12th, 1999









Phil John Kneis:

TRANSITIO - RESVRRECTIO II:

POST MORTEM
Eichwalde, January 3rd, 1997 - P#39 - 329 Words

I.
Es toset die Brandung
Und schlägt an die Wandung
Des innersten Wesens,
Das wehrt sich vergebens
Ja gegen die Zeit:
Wann ist denn bereit
Die Stimme im Innern,
Sich doch zu erinnern
An einst hohe Pläne,
Daß sicher sie wähne
Sich höchster Empfehlung,
Ein ewig Vermählung
Mit ewigem Worte
An jeglichem Orte.

II.
Denn dies ist das Ende.
Jetzt kommet die Wende
Der Zeiten herbei:
Was war, geht entzwei,
Was lebt, fließt dahin,
Jetzt kommet der Sinn
Und wird langsam klar:
Denn alles, was war,
Blieb nur eine Farce,
Vor allem nur war's
Ein elend' Gedränge
In schrecklicher Enge
Und ohn' jeden Halt,
Ein Werk der Gewalt.

III.
Gewalt der Gedanken,
Beschränkende Schranken,
Zerstörend das Leben
Durch eiskalten Regen
Der tiefsten Verwirrung.
Und ob aller Irrung
Der Geist kam zum Ende
Und sah nur noch Wände,
Die steinern und kalt,
Vom Grauen umwallt,
Das Schicksal verborgen
Und Nacht ja umworben
Und nichts mehr erlaubt,
Und nichts ward geglaubt.

IV.
Geglaubt nur mit Lippen,
Doch nichts wollt' entzücken
Den wankenden Toren,
Der sich auserkoren
Zu niederem sah,
Weil alles geschah
Nur um ihn herum,
So daß er stand dumm
Und ziellos einher -
Er wußt' ja nicht, wer
Er wollte gar sein -
So stets nur allein
Sein Leben sollt' fließen
Und Stumpfsinn nur sprießen.

V.
Denn alles verloren,
Nicht ward ausgegoren,
Nur vieles vollbracht,
Das gab zu viel Acht
Auf kühle Berechnung.
Und so jed' Verflechtung
Mit höheren Mächten
Ja wollte er ächten
Und wollte ja darben
Und tragen ja Narben
Zur Schau, um zu leiden
Die Welt, nie zu streiten
Und nichts zu begreifen
Und nichts zu durchstreifen.

VI.
So Anfang am Ende
Beschreibet die Wende:
Ein lebendes Haus,
Kein finsterer Graus,
Sollt' er jetzt denn werden,
Um endlich auf Erden
Den Weg ja zu finden,
Auf dem es zu winden
Sich wirklich ja gilt;
Nicht ferner gewillt
Zu streben nach Ferne
Und missen die Sterne,
Die nah nur dem sind,
Der bleibet ihr Kind.




April 12th, 1999









Phil John Kneis:

TRANSITIO - RESVRRECTIO III:

LVX AETERNAM
Eichwalde, February 13th, 1997 - P#45



PROLOGOS

Nun weichet von dannen,
Ihr finsteren Tannen
Des dunkelsten Waldes
Und goldenen Kalbes -
Jetzt sei es geschrieben,
Daß ewig wird siegen
Nur Wahrheit allein.
Ihr leuchtender Schein
Entspringt seinem Atem -
Wir können nur raten
Und sollen vertrauen,
Das Licht selber schauen
Und selbst alles finden
Und Hoffnung verkünden.




I.
In Schatten gefangen,
In zitterndem Bangen
Und sinnlosen Fetzen
Ja stetig nur hetzen
Die Zweifler nur vage.
Und ob aller Tage,
Die Ihnen gegeben
In hiesigem Leben,
Die Fragen nicht weichen
Und Zweifel nur schleichen
In ewigem Spiele
Ohn' jegliche Ziele
Berechnend umher -
Und bleiben doch leer.

II.
Leer in allen Fragen,
Die stetig ja nagen
An Wort und Gedanken
Ja fremd - ferner Schranken.
Die Grenzen erscheinen,
Doch nützen sie keinem,
Der nicht zu erkennen
Und nicht zu benennen
Sie jetzt doch vermag.
In allem denn lag
Das Wunder zu ferne;
Inmitten der Sterne
Das Licht war verschwunden,
Die Augen verbunden.

III.
Hinfort nun die Schatten!
Zu lange sie hatten
Die Sicht uns verbogen
Und uns ja belogen.
Wie taub wir gewesen!
Wie schlecht ja genesen
Vom Stachel der Lügen,
So daß sie betrügen
Uns konnten zu leicht.
Auch war alles seicht,
Was wir schon getan
Zu stoppen den Wahn
Des Raubes des Gutes
In Zeiten des Blutes.

IV.
In Sagen der Alten
Will oftmals noch walten
Die Gabe des Sehens
Und auch des Verstehens
In ewigem Lichte,
Das einst ja uns richte
In all uns'rem Tun.
Doch werden wir ruh'n,
Auf immer nur sterben,
Gelöst von der Erden
Und nichts mehr den Asche
In faulender Tasche
Von hölzernem Schrein
Auf ewig nur sein?

V.
Von all uns'rem Wesen
Sollt' sein nur zu lesen
In staubigen Büchern
Und modernden Tüchern?
Sollt' auf allen Wegen
Und schmalesten Stegen
Zu leben auf Erden
Denn sinnlos so werden?
Und alles Erleben
Ja Netze nur weben,
Die spröde und flüchtig
Und in allem nichtig
Und elend und klein
Ja sollen nur sein?

VI.
Nicht mehr denn als Hauch
Und sinnlosen Rauch
Die Schöpfung zu sehen,
Ist nicht zu verstehen
Und will nur verdrehen.
Denn nichts wird vergehen,
Nichts wird ja verschwinden.
Die Wahrheit zu finden
Steht schließlich noch aus -
So jeglichem Graus
Ein End' ist gesetzt,
Und zu guter Letzt
Ein Anfang geboren
Und nichts ist verloren.




EPILOGOS

Vorbei alles Fragen,
Vorbei alles Zagen.
Nun geht es hinauf,
Und ewiger Lauf
Am Ende sich schließet
Und eifrig vergießet
Das ewige Licht.
Es weichet ja nicht
Und leitet uns dann
Zu Höherem an.
Denn nie ist ein Ende,
Nie ruhen die Hände,
Die schufen dies all -
Der Tod kommt zu Fall.




April 12th, 1999