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Phil John Kneis:
TRANSITIO - RESVRRECTIO II:
POST MORTEM
Eichwalde, January 3rd, 1997 - P#39 - 329 Words
I. Es toset die Brandung Und schlägt an die Wandung Des innersten Wesens, Das wehrt sich vergebens Ja gegen die Zeit: Wann ist denn bereit Die Stimme im Innern, Sich doch zu erinnern An einst hohe Pläne, Daß sicher sie wähne Sich höchster Empfehlung, Ein ewig Vermählung Mit ewigem Worte An jeglichem Orte.
II. Denn dies ist das Ende. Jetzt kommet die Wende Der Zeiten herbei: Was war, geht entzwei, Was lebt, fließt dahin, Jetzt kommet der Sinn Und wird langsam klar: Denn alles, was war, Blieb nur eine Farce, Vor allem nur war's Ein elend' Gedränge In schrecklicher Enge Und ohn' jeden Halt, Ein Werk der Gewalt.
III. Gewalt der Gedanken, Beschränkende Schranken, Zerstörend das Leben Durch eiskalten Regen Der tiefsten Verwirrung. Und ob aller Irrung Der Geist kam zum Ende Und sah nur noch Wände, Die steinern und kalt, Vom Grauen umwallt, Das Schicksal verborgen Und Nacht ja umworben Und nichts mehr erlaubt, Und nichts ward geglaubt.
IV. Geglaubt nur mit Lippen, Doch nichts wollt' entzücken Den wankenden Toren, Der sich auserkoren Zu niederem sah, Weil alles geschah Nur um ihn herum, So daß er stand dumm Und ziellos einher - Er wußt' ja nicht, wer Er wollte gar sein - So stets nur allein Sein Leben sollt' fließen Und Stumpfsinn nur sprießen.
V. Denn alles verloren, Nicht ward ausgegoren, Nur vieles vollbracht, Das gab zu viel Acht Auf kühle Berechnung. Und so jed' Verflechtung Mit höheren Mächten Ja wollte er ächten Und wollte ja darben Und tragen ja Narben Zur Schau, um zu leiden Die Welt, nie zu streiten Und nichts zu begreifen Und nichts zu durchstreifen.
VI. So Anfang am Ende Beschreibet die Wende: Ein lebendes Haus, Kein finsterer Graus, Sollt' er jetzt denn werden, Um endlich auf Erden Den Weg ja zu finden, Auf dem es zu winden Sich wirklich ja gilt; Nicht ferner gewillt Zu streben nach Ferne Und missen die Sterne, Die nah nur dem sind, Der bleibet ihr Kind.
April 12th, 1999
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