Phil John Kneis:
CONFICTIO - COGITATIO III:
STILLE
Eichwalde, April 13th, 1997 - P#54
I. In allem Verirren Und allem Sich - Irren Vergießt ja die Seele In gierige Kehle Des Schlundes der Tiefen Die Wasser, die liefen Zusammen zu schaffen Die ewigen Waffen Im Bunde der Freien, Die frei werden seien.
II. Doch scheut zu verrinnen Was wollt' noch besinnen Sich höherer Ziele - Doch gab es zu viele, Ja, gab es ein' Prägung, Die trotz jeder Wägung Und selbst ja zu wägen Glaubt sie ihren Segen Selbst denn zu erhalten Und selbst so kann walten?
III. Doch walten sie wollen Und niemals mehr zollen Gesetzen sie Achtung. In dieser Umnachtung Das Licht scheinbar wanket, Nicht sichtbar es schwanket, Doch will es denn weichen Den finsteren Reichen, Die allen Gedanken Verbauen die Flanken?
IV. Wer will denn wohl wehren Das edle Begehren Zu denken, zu fühlen, Zu suchen nach Zielen? Ist Denken nicht Leben, Und kann es nicht geben Den Glauben und Stärke, Dem schaffenden Werke Zu dienen als Sieger, Des Lichtes ein Krieger?
V. Kein Krieger des Schwertes Und fälschlichen Wertes Und dunkelstem Schein Für nutzlosen Schrein - Ein Krieger der Stille, Der schweigt, daß der Wille Der Zeit ihn erreicht. Denn nur so erweicht Das Wort denn die Ketten Und kann uns erretten.
VI. Sei still denn und denke! So daß ewig lenke Nicht Unrast und Not, Nicht Dunkel und Tod Die Wege und Zeiten, Die Du mußt ja streiten. Und lautes Getose Denn sanft von Dir stoße Zu zeigen hienieden: Am End' ist nur Frieden.
April 10th, 1999
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