POEMS GROUP 5: DESCRIPTIO

Series 2: Bilder



  1. Meeresrauschen
  2. Waldweg
  3. Feldweg
  4. Fahrten



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Phil John Kneis:

DESCRIPTIO - BILDER I:

MEERESRAUSCHEN
Eichwalde, August 15th, 1993 - P#11

I.
Die Sonne glänzet schon hienieden,
Sendend ihre Strahlen hin,
Der Tau blinkt hell nun in den Wiesen,
Himmelsvögel meerwärts ziehn'.

II.
Die Wogen rauschen hell zum Strande,
Tragen Seeluft hin ins Land,
Behende zieht das Schiff vom Lande
Hin zum hellen Himmelsrand.

III.
Der Horizont kommt nie herbei,
Versprechend hoffnungsvoll das Glück,
Delphine springen schnell und frei,
Entfernend sich mit Pfiff und Klick.

IV.
Der Tag geht schnell, die Sonne sinket
Hinter den blauen Erdenrand;
Die Nacht bricht ein, im Dunkel blinket
Hell der Mond, jetzt schläft das Land.

V.
Das Meer liegt still, nur ferne krachet
Die Brandung noch am Küstenstrand.
Die halb' Erd' ruht, die and're wachet,
Friede strecket aus seine Hand.

VI.
Die Sonne glänzet schon hienieden,
Sendend ihre Strahlen hin,
Ein neuer Tag beginnt in Frieden,
Gebend dem Dasein einen Sinn.




April 10th, 1999









Phil John Kneis:

DESCRIPTIO - BILDER II:

WALDWEG
Schulzendorf, April 2nd, 1997 - P#51

I.
Die Bäume zur Rechten,
Die Bäume zur Linken,
Mit ihren Geflechten
Gar fröhlich sie winken.

II.
Sie spenden den Schatten
Und geben ja Ruh',
Mit sanft - braunen Matten
Gepolstert dazu.

III.
Der Boden sich neiget
Im wogenden Tann,
Das Drängen hier schweiget
Und Friede ist dann.

IV.
Die Vögel vereinen
Mit ihrem Gesang
All jene, die weinen
Durch hell - klaren Klang

V.
Und wenden die Trauer
In Sehnsucht so bald,
Nach unlanger Dauer
Nun sieget der Wald.

VI.
Vorbei alle Sorgen,
Hinfort alle Klag',
Begrüßet das Morgen,
Gesegnet der Tag!




April 10th, 1999









Phil John Kneis:

DESCRIPTIO - BILDER III:

FELDWEG
Schulzendorf, April 2nd, 1997 - P#52

I.
Im grünenden Felde
Auf schweigendem Stein
Verschwunden die Kälte
Im lauschigen Hain.

II.
So gießet die Sonne
Das Licht hierauf aus
Und sendet mit Wonne
Ins blühende Haus

III.
Des Feldes die Boten
Der Farben hinan,
Den fliegenden Noten
Der Vögel sodann.

IV.
Der Weg lieget stille
Und schleichet gemach,
Und lebende Fülle,
Gespeist von dem Bach,

V.
Gedeiht an dem Pfade,
Umgibt ja die Stadt,
Ein grünes Gestade
Und blühende Tat.

VI.
Die Taten des Lebens
Sind einfach und klar,
Ergebnis des Segens,
Der ist und der war.




April 10th, 1999









Phil John Kneis:

DESCRIPTIO - BILDER IV:

FAHRTEN
Berlin, June 23rd, 1997 - P#64

I.
Ferne Länder, ferne Ziele,
Neuer Wege ja so viele,
Alles ja ist zu visieren,
Alles doch zu inspizieren,
Zu bereisen, sehen, staunen.
Und in allem regt ein Raunen
Der Erkenntnis aller Dinge
Um Gedanken feine Schlinge
Und zieht magisch alle Tage
Jeden festen Ort in Frage.

II.
Glücklich jene, die erfahren
Und in ihrem Sinn bewahren,
Welche Wunder stets doch warten
Und auf allen unsren Fahrten
Neues offenbaren immer,
Und doch nie und niemals nimmer
Wird all jenes je vergehen.
So bleibt stetig ja zu sehen,
Was auf Erden lebend strebet
Und mit Orten sich verwebet.

III.
Ruhe kommt auf Erden nieder
Und erweckt den Glauben wieder
An das Leben, nicht das Sterben.
Alle Farbenpracht will werben
Um den Seher, der mit Güte
Sieht des Wunderbaren Blüte
Und des Lebens sanftes Streben
Und der Schöpfung stetes Geben -
So der Tage frohe Kunde
Ruht in wohl bekanntem Bunde.




April 10th, 1999