POEMS GROUP 2: TRANSITIO

Series 3: Psalter



  1. Unsicherheiten
  2. Gewitter der Zeiten
  3. Hoffnung



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Phil John Kneis:

TRANSITIO - PSALTER I:

UNSICHERHEITEN
Eichwalde, June 05th, 1996 - P#21

I.
Nirgends ein Lichtstrahl,
Nur ein dunkler Saal
Voll Angst und Tränen,
Die still erwähnen
Den Wunsch nach Zukunft,
Hier herrscht kein' Vernunft,
Sondern bloßes Leid,
Kein' Ruh' in der Zeit.

II.
Nichts kann ermessen,
Niemand vergessen,
Simple Sicherheit.
Nichts and'res verleiht
So viel der Freude,
Ein hell' Gebäude
Von Glauben und Licht
Und von Zuversicht.

III.
Worauf soll ich bauen?
Auf wen vertrauen?
Wes Taten ehren?
Wes Ruhm vermehren?
Welch Lied ich singen?
Wes Botschaft bringen?
Was alles geben?
Welch Weisheit leben?

IV.
Der Fragen viele,
Der vielen Ziele
Gibt es nur eines,
Ein großes kleines
Und kleines großes,
Des besten Loses
Kein besserer Rat
Und steinig'rer Pfad.

V.
Alles verendet,
Drehet und wendet
Am Grabe sich einst,
Das Ende, so scheint's,
Und nichts war zuvor,
Kein Schöpfer bevor
Und nach den Zeiten
Soll für uns streiten?

VI.
Sind wir zu träge,
All uns're Wege
Verworren zu sehr
Und öde und leer?
Nein, nicht dieses Wort,
Kein "Nein" diesem Ort.
Gott hat uns Leben
Allen gegeben.

VII.
Wo suchen wir denn,
Was fragen wir denn,
Wenn alles gesagt,
Wenn alles gefragt,
Wenn er uns doch trägt,
Wenn er uns gelegt
In all unser Sein,
Geboren hinein

VIII.
In Furcht und Streben,
Auf daß wir geben
Die Stärke des Herrn
Und niemals verzerrn'
Die Wahrheit. So klar,
Wie sie niemals war,
Ist sie uns heute,
Ein' leichte Beute

IX.
Für den, der sie sucht,
Nicht den, der verflucht
Seine Existenz.
Ihn ja verbrennt's,
Des Sein ist verflucht,
Sein Haus zwar besucht
Vom Geist allezeit,
Und ist er bereit,

X.
Zu folgen der Bahn
Des Herrn, nicht dem Wahn
Der falschen Zeiten,
So wird bereiten
Der Herr ihm ein Fest.
Denn heimkommen läßt
Er uns jederzeit:
Sein Herz ist ja weit.




April 12th, 1999









Phil John Kneis:

TRANSITIO - PSALTER II:

GEWITTER DER ZEITEN
Eichwalde, May 21st, 1996 - P#20

I.
Ein schöner Tag der Sonne und Ruh',
Vergeßt es nicht: Was tun wir dazu?
Sind wir es, die schaffen und lenken?
Sind wir es, die richtig stets denken?
Wolken kommen, verdecken das Licht
Des Friedens, und sie weichen noch nicht.

II.
Blitze erhellen stürmische Nacht,
Im Gehölze tobet Wind und kracht
In die einstige Stille hinein,
Er scheint zu heulen und zu schrein',
Ängstigt sich vor Donner und Blitzen,
Flüchtet gar in Spalten und Ritzen.

III.
Die Tore des Himmels, sie bluten,
Der Wasser gar tobende Fluten
Stürzen jetzt auf die Erde hinab,
Der Tiere Unwohl, der Pflanzen Lab'.
So vergehet die tobende Nacht,
Um den Schlaf hat sie viele gebracht.

IV.
Frohlocket! ruft alles am Morgen,
Vergangen sind einstige Sorgen,
Vorbei ist nun das grausame Spiel,
Gefürchtet hat man, gehofft gar viel,
Vergessen wird bald einstiges Leid,
Zum Schützen hat man jetzt keine Zeit.

V.
Wer singt den Ruf nach neuen Wegen?
Versteht den Wunsch nach neuem Segen?
Zu wandeln in ganz neuen Zeiten,
Um uns das Leben zu bereiten,
Das wahrhaft das echte Leben ist,
Das keiner auch jemals je vergißt?

VI.
Denn einfach ist es, nur zu reisen,
Nie zu halten, nie zu beweisen,
Das wirklich Wichtige im Leben:
Anderen das Leben zu geben,
Das Leben ja der kommenden Welt,
Das Leben, das uns alle erhält.




April 12th, 1999









Phil John Kneis:

TRANSITIO - PSALTER III:

HOFFNUNG
Eichwalde, May 3rd, 1996 - P#20



PROLOGOS

Sein ohne Dich
Gibt es nicht.
Leben ohne Dich
Existieret nicht.
Du bist alles:
Anfang und Ende.
Du bist die Wahrheit,
Nur Du allein.




I.
Ich weiß gar nichts,
Bin ahnungslos,
Ich sehe nichts,
Bin blind und bloß,

II.
Ich höre nichts,
Bin taub und stumm,
Erreiche nichts,
Irre herum.

III.
Kein Ziel ich find',
Kein Glück ich hab',
Die Zeit verrinnt
Und nichts ich gab.

IV.
Ein Wunder ist's,
Wie mir geschieht,
Denn du ja bist's,
Der uns vergibt.

V.
Was kann ich Dir,
Des Müden Rast,
Allein auch hier
Denn sein als Gast?

VI.
Verzag' ich oft,
Verzeih' es doch,
Soviel gehofft,
Und Ängste noch.

VII.
Bin müde schon,
Möchte zurück,
Doch hier ich wohn',
Suche nach Glück.

VIII.
Nicht Geld, nicht Macht,
Nur Du allein,
Nicht Tag, Nicht Nacht,
Kannst Hoffnung sein.

IX.
Kein schön'res Wort,
Als Du es bist,
Kein bess'rer Ort,
Als Deiner ist.

X.
Die Schöpfung lebt,
Und so auch ich,
Dein Atem schwebt
Und opfert sich

XI.
Zu helfen uns,
Der wir zu schwach,
Und stützen uns,
So daß wir wach

XII.
Durchs Leben geh'n,
Tun und Streben,
Auf Dich einst sehn,
Alles geben.

XIII.
Kein Wort erfaßt,
Was Du getan,
Kein Schema paßt
Zu deinem Nam',

XIV.
Wo Feuer glüh'n,
Hast Du geredt',
Wo Blumen blüh'n,
Hast Du gesät.

XV.
Wo Leben ist,
Hast Du gegeben,
Wo Tod einst ist,
Da Schenkst Du Leben.

XVI.
In Dir allein
Nur bin ich,
In Dir allein
Gewinn' ich,

XVII.
Du bist Vater,
Sohn und Geist,
Trugest Marter,
Hilfe leihst

XVIII.
Du immer fort,
Fern ist Dir
Kein einz'ger Ort,
Schenke mir

XIX.
Glauben und Zuversicht,
Daß Dein Leben
In mir nie verlischt,
So sei's gegeben.

XX.
Welch Gott,
Der diese Wunder schafft,
Welch Wort,
Das gibt uns diese Kraft!




EPILOGOS

Kein Wort eines Menschen
Kann Dich ermessen,
Kein Sinn eines Menschen
Darf Dich vergessen.
Du einziger Ursprung,
Dich bete ich an,
Stärk' uns're Hoffnung
Und höre uns an.
Lob, Ehr und Dank
Sei Dir, o Herr,
In alle Ewigkeit. Amen.




April 12th, 1999