ESSAYS & PAPERS

ARCHIVE, 1998-2008

Konstruktion und Dekonstruktion
der Sklaverei.
Zur Sklaverei in den USA



  1. Konstruktion der Sklaverei
  2. Wirtschaftliche und politische Aspekte
  3. Dekonstruktion der Sklaverei
  4. Zitierte Werke
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1. Konstruktion der Sklaverei

1.1. Einleitung

Das Phänomen der Sklaverei ist nichts ungewöhnliches in Stammesgesellschaften, nichts ungewöhnliches in der Antike, in veränderter Form -- als Leibeigenschaft -- nichts ungewöhnliches im Mittelalter oder in der frühen Neuzeit[1]. Aber in einem demokratischen Staat, einem Staat, der mit dem Anspruch auftritt,

"that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty, and the Pursuit of Happiness",[2]

vermutet man nichts dergleichen, im Gegenteil -- man vermutet dort viel eher das konsequente Vorgehen gegen jegliche Art von Ungleichheit, gegen jegliche nicht durch kriminelle Taten verschuldete Abhängigkeit eines Individuums von einem anderen.[3] Dennoch ist der Gegensatz zwischen erstrebter Freiheit und tatsächlicher Duldung und Förderung der Sklaverei prägend für die Geschichte der USA. Thomas Jefferson selbst, als er obigen Appell an die Freiheit schrieb, besaß über einhundert Sklaven, und sein Besitz war nur ermöglicht worden eben durch die Sklaverei,[4] obwohl er durchaus kein Befürworter derselben war[5].

Noch heute hängt diese Epoche wie ein Damoklesschwert über den Vereinigten Staaten, noch immer sind Sezession und Bürgerkrieg zentrale Themen für Geschichtsforschung und -unterricht, noch immer geistert das Thema der Sklaverei durch Literatur, Film und Fernsehen. Das Land ist noch immer geprägt vom kolonialen Erbe und dem Versäumnis, dieses nach der Erklärung der Unabhängigkeit abzuschütteln. Das Problem der Ungleichheit und Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Rasse prägt noch heute Politik und Gesellschaft -- nach dem Ende des offensichtlichen Abhängigkeitsverhältnisses sind neue entstanden, die oftmals viel schwieriger zu durchschauen sind.

Betrachtet man die Anfänge der Sklaverei, die Ursachen und Folgen; versucht man, regionale und familiäre Aspekte einzubeziehen, so erhält man mitunter ein differenzierteres Bild -- keines, das erreichen könnte, die Sklaverei auch nur ansatzweise zu rechtfertigen; aber auch keines, das auf einfache Antworten Hoffnung machen könnte[6]. Im folgenden nun wird auf die Konstruktion dieses Abhängigkeitsverhältnisses eingegangen werden, sowie auch auf den Prozess, dieses wieder aufzulösen.

1.2. Begriffe

"Die Struktur gestattet dem Sichtbaren, indem sie es begrenzt und filtriert, sich in Sprache zu transkribieren. [..] Aber die so erhaltenen Beschreibung ist nichts weiter als eine Art Eigenname. Sie läßt jedem Wesen seine strenge Individualität und formuliert weder die Übersicht, zu der es gehört, noch die Nachbarschaft, die es umgibt, noch den Platz, den es einnimmt. Sie ist schlicht und einfach Bezeichnung."[7]

Ein Begriff wie derjenige der Sklaverei scheint in der Regel auf einen wie auch immer konkret aussehenden common ground zurückzugreifen; ein jeder scheint zu wissen, worum es sich handelt, Assoziationen treten wie von selbst auf und meinen doch nur höchst selten dasselbe; was bleibt, ist meist Verwirrung und ein allzu simplifizierender Kompromiß.

Sklaverei ist zunächst nichts anderes als eine Gruppenbezeichnung für verschiedene Phänomene, die nur insofern miteinander verwandt sind, als sie eine wie auch immer geartete Form der Unfreiheit bezeichnen. Jedoch sind Sklaverei im Römischen Reich, Sklaverei bei einzelnen Stämmen im historischen Afrika, Leibeigenschaft im Mittelalter und im russischen Zarenreich, Sklaverei in der Karibik und Sklaverei in den englischen Kolonien und den späteren Vereinigten Staaten jeweils verschiedene Erscheinungen. Es mag sinnvoll sein, all diese Zustände als Sklaverei zu bezeichnen; jedoch werden dabei Grenzen und Kontext verwischt, ebenso wird die Existenz der Sklaverei gleichsam als selbstverständliche Institution hingenommen, einer langen Tradition folgend.

Meist jedoch, und so auch im Beispiel der Sklaverei auf dem Gebiet der USA, erfolgte die Errichtung der Sklaverei nicht im Hinblick auf Tradition oder Gemeinwillen, sondern schrittweise als Reaktion auf wirtschaftliche und territoriale Herausforderungen. Sklaverei ist zunächst eine wirtschaftliche Einrichtung, deren Sinn und Zweck im Zeitalter der Arbeitslosigkeit sicherlich um so fragwürdiger erscheint. Und in der Tat, wer heute von Staates wegen in einer westlichen Marktwirtschaft ein Sklavenhaltersystem einführen wollte, beginge damit schon rein aus wirtschaftlichen Überlegungen einen groben Fehler. Daß heutzutage Sklaverei verurteilt wird, hat leider nicht immer mit noblem Humanismus zu tun, sondern folgt vielmehr oftmals einer streng wirtschaftlichen und politischen Argumentation.

In all den zuvor aufgezählten Systemen, die Sklaverei zuließen und förderten, gab es einen Mangel an Arbeitskräften, gab es keine strikte Marktwirtschaft. Besonders in der Antike wird dies deutlich -- ohne Sklavenarbeit hätte es keine Pyramiden, kein Römisches Imperium gegeben. Wären die antiken Staaten auf ihre eigenen Bürger als Arbeitskräfte angewiesen gewesen, hätten Monumentalbauten nicht errichtet werden können. Auch war die Sklaverei als Folge der Gefangennahme im Krieg eine Selbstverständlichkeit, ebenso resultierte sie oft aus Geldmangel (Schuldsklaverei). Was im englisch-amerikanischen System neu ist, ist der rassische Aspekt, wobei sich aber auch dieser weitestgehend aus pragmatischen Überlegungen ergeben hat, ob bewußt oder unbewußt.

1.3. Das Andere

"They grabbed what they could get for the sake of what was to be got. It was just robbery with violence, aggravated murder on a great scale, and men going at it blind -- as is very proper for those who tackle with darkness. The conquest of the earth, which mostly means the taking it away from those who have a different complexion or slightly flatter noses than ourselves, is not a pretty thing when you look into it too much. What redeems it is the idea only. And idea at the back of it; not a sentimental pretence but an idea; and an unselfish belief in the idea -- something you can set up, and bow down before, and offer a sacrifice to..."[8]

Der Begriff Sklaverei ist eine künstliche Konstruktion, eine Festlegung, die verschiedenartige Phänomene auf einige offensichtliche Gemeinsamkeiten zu reduzieren versucht. Dabei können aber regionale oder zeitliche Spezifika nicht nur verloren gehen, sondern auch verfälscht werden. Entstanden ist die Institution der Sklaverei aus wirtschaftlichen Beweggründen. Je stärker diese aber verbreitet und gesellschaftlich akzeptiert war, und je mehr sich ein Staat wie Athen, Rom oder Amerika als republikanisches oder demokratisches Gemeinwesen empfinden wollte, wurde nach Rechtfertigungsmodellen gesucht, welche die pragmatischen Erwägungen durch Ideologie ersetzen sollten. Derartige Rechtfertigungen beziehen sich oft auf sogenannte natürliche Gegebenheiten oder aber auf internationale Konventionen. War es im Römischen Reich und in der antiken Welt Konvention, daß Kriegsgefangene versklavt werden konnten, so trat diese Argumentation bei der Einführung der Sklaverei in der Neuen Welt mit Sicherheit in den Hintergrund. Sie diente zwar den Sklavenhändlern in Afrika wohl als Rechtfertigung zur Versklavung anderer, verlor aber an Bedeutung, sobald die Sklaven durch Kauf quasi rechtmäßiges Eigentum der Käufer geworden waren.

Um überhaupt eine Versklavung durchzuführen, muß dieses Konzept verständlich gemacht werden; es muß ent-sentimentalisiert, ent-moralisiert werden. In den USA waren Sklaven Eigentum der Sklavenhalter. Andererseits waren im Verständnis der damaligen Zeit auch Frauen, insbesondere Ehefrauen, ebenfalls stark in ihren Rechten eingegrenzt, was auch die Affinität zwischen Abolitionisten- und Frauenbewegung teilweise erklärt.

Wie aber kann ein Mensch einen anderen als Eigentum besitzen? Selbstverständlich war es undenkbar, daß ein weißer, freier Mann einen anderen Weißen als Eigentum auf Lebenszeit besaß. Die indentured servants wurden daher nicht als Sklaven verkauft sondern bezahlten ihre Überfahrt nach Amerika gleichsam mit Arbeitszeit. Auch Sklaverei aufgrund einer Straftat war etwas anderes. Die "eigentliche" Sklaverei nun beinhaltete eine Ent-menschlichung in Sprache, Gesetz und Kultur.

Bezeichnenderweise gibt es in anderen Sprachen auch Worte für Sklaven, die diesen Eigentums- und Sachcharakter herausstellen. So wird ein Sklave im Griechischen neben ho doûlos, welches etwa dem lateinischem servus entspricht (s.u.), auch tò andrápodon genannt, quasi Beute oder Werkzeug "auf menschlichen Füßen", bezeichnenderweise ein Neutrum. Auch gibt es im Griechischen das Wort ho paîs, welches neben "Kind" auch "Sklave" heißen kann und somit die Unmündigkeit dieser Person darstellen soll -- Sklaven als Kinder auf Lebenszeit, die unmündig sind und ständig erzogen werden müssen[9]. Die Sklaven der Cherokee dagegen rechneten ihre Sklaven den Haustieren zu, der "Kategorie der atsi nahsa'i, jenen Lebewesen, die man zu eigen haben kann[10]. Die Bezeichnungen slave und Sklave dagegen stammen vom Mittellateinischen sclavus, das lediglich die Bezeichnung des Volksstammes der Slawen wiedergab, welche zur damaligen Zeit in großer Zahl versklavt worden waren. Das im Englischen ebenso gebräuchliche Wort servitude dagegen ist ein allgemeinerer Begriff, der auch für Schuldsklaverei verwendet wurde; serf und serfdom dagegen spiegeln eher die Leibeigenschaft wider; alle diese drei Worte aber gehen zurück auf das Lateinische servus, das zwischen Diener und Sklave alles bedeuten konnte und den Charakter des Dienens hervorhob[11]. Aber warum waren die Sklaven in den USA zumeist Schwarze?

1.4. Hautfarbe und Rasse

"I am apt to suspect the negroes and in general all other species of men (for there are four or five different kinds) to be naturally inferior to the whites. There was never a civilized nation of any other complexion than white, nor even any individual eminent either in action or speculation. No ingenious manufactures amongst them, no arts, no sciences ... Such a uniform and constant difference could not happen, in so many countries and ages, if nature had not made our original distinction betwixt these breeds of men."[12]

Die Idee der Überlegenheit der "weißen Rasse" war weder ein spezifisch amerikanisches noch ein wirtschaftspolitisches Konstrukt; im Gegenteil, deren gedankliche Wurzeln reichen bis in die Antike zurück, wobei Rassismus in der Antike als "System" allerdings wohl schwerlich nachzuweisen ist. Im Römischen Reich, einem Vielvölkerstaat, wäre das auch ziemlich undenkbar gewesen -- man erkannte durchaus Unterschiede in der Hautfarbe, sah deren Ursache jedoch eher in unterschiedlichen klimatischen Bedingungen. Zwar äußert sich Plinius mit Erstaunen über das andersartige Aussehen der Äthiopier und fragt sich, ob diese noch zur menschlichen Rasse gehörten[13], doch war durchaus sichtbar, daß ein Volk wie die Ägypter, ebenfalls von dunklerer Hautfarbe, eine längere und ruhmvolle Geschichte besaßen.

Dennoch herrschte ein gewisser Chauvinismus, besonders bei den Griechen, die jeden nicht der griechischen Sprache mächtigen Ausländer abfällig als Barbaren bezeichneten, mit einem lautmalerischen Wort, das die mangelnde Sprachbegabung illustrieren sollte und auch rohes, ungehobeltes Verhalten ausdrückte[14], -- auch Römer konnten Barbaren sein. Diese schließlich übernahmen dieses Wort, wobei Barbaren allerdings auch wegen deren kultureller Leistungen bewundert werden konnten[15]. Tacitus schließlich verklärt in seiner Germanica die Germanen gleichwohl als "Edle Wilde", als Überwinder der dekadenten Römischen Kultur.

Abgesehen von dieser allgemeinen Egozentrik, die bei Griechen wie Römern zu finden war, verstärkt Aristoteles nun dieses Vorurteil mit der Behauptung, manche Menschen wären von Natur aus ideale Sklaven. Was er für Individuen behauptet, und womit er durchaus lebenslängliche Sklaverei begründet, weitet er auch auf Barbaren aus, Euripides[16] zitierend, "daß Griechen über Barbaren herrschen, ist schicklich"[17], somit in widersprüchlichster Weise die Institution der Sklaverei rechtfertigend, obwohl ein menschliches Verhältnis zwischen Herrschendem und Beherrschtem gefordert wird[18]. Aristoteles rechtfertigt aber die Sklaverei nicht aufgrund der Hautfarbe, sondern wegen der Fremdartigkeit -- das Andere wird zusätzlich stigmatisiert.

Derartige Ideen wurden in der Zeit der Aufklärung wieder neu belebt. Nicht nur Hume, sondern auch Kant äußerte sich in ähnlich abwertender Form über nicht-weiße "Rassen", wobei letzterer einen Zusammenhang zwischen Hautfarbe und Intellekt erkennen wollte und wie selbstverständlich schwarze Hautfarbe mit Dummheit gleichsetzte[19]. Hegel dann streitet Afrika jegliche Geschichte und Kultur sowie moralisches Empfinden ab.

"New Englanders, like other English people, were prepared by their ethnocentric attitudes to regard Africans as 'strangers' (or 'outsiders') who could justifiably be enslaved."[20]

In den USA wurden Ideen wie die der Aufklärung und die antiker Autoren durchaus rezipiert, außerdem sind die Rechtfertigungsmuster ähnlich. Die Konstruktion der Sklaverei wird von einer Konstruktion von Unterschieden, von einer Konstruktion des Anderen begleitet und erst ermöglicht. Indem (emotionale wie räumliche) Distanz geschaffen wird, kann der Andere entmenschlicht werden. Nur in der konsequent verbreiteten Vorstellung, daß die Schwarzen entweder Menschen einer niederen Entwicklungsstufe oder sogar überhaupt keine Menschen waren, konnten die seit der Unabhängigkeitserklärung der USA und der Französischen Revolution durchaus bekannten Ideale umgangen, ja sogar ausgenutzt und als Legitimation mißbraucht werden. Die Sklaverei wurde sogar teilweise als humane Einrichtung betrachtet und verstanden, mit deren Hilfe "unterentwickelten" Schwarzen die Zivilisation "beigebracht" werden sollte. Denn noch immer gilt der bemerkenswerte Widerspruch, daß

"die erste Menschenrechtserklärung, die Virginia Bill of Rights, in einem Sklavenstaat abgegeben wird."[21]

In der Reduktion des Menschen auf eine Sache lag auch die Möglichkeit, Ehen unter den Sklaven für ungültig zu erklären, sowie über deren Kinder zu verfügen. Dinge haben keine Gefühle, und wenn Sklaven Dinge sind, so haben auch Sklaven keine Gefühle:

"These critters an't like white folks, you know; they gets over things, only manage right."[22]

The biological school saw the Negro as a pathetically inept creature who was a slave to his emotions, incapable of progressive development and self-government because he lacked the white man's enterprise and intellect."[23]

Eine weitere Legitimationslinie bezieht sich auf pseudo-religiöse Elemente, nach denen die Schwarzen entweder als Nachfahren des Brudermörders Kain[24] oder Hams, des Sohnes Noachs[25] gelten und so durch Gottesurteil wegen früherer Verfehlungen zu Recht benachteiligt, durch die Hautfarbe bleibend gekennzeichnet und den christlichen Weißen untergeordnet sein sollten. Auch wurde die Religiosität der Sklaven in Frage gestellt und somit deren Versklavung als missionarischer Akt gesehen, obwohl sich die meisten Religionsgemeinschaften kritisch gegenüber der Sklaverei äußerten.

Die Unterscheidung aber zwischen einzelnen menschlichen Rassen ist eine künstliche[26], sie ist vor allem keine biologische, sondern eine rein politische -- Nutzen bringend denen, die durch eine derartige Diskriminierung ihren eigenen Einfluß, ihr eigenes Prestige schützen wollen. Die Unterscheidung aufgrund eines fiktiven rassischen Unterschieds ermöglicht es, ganze Gruppen von Menschen auszugrenzen, die ansonsten alle Rechte und Pflichten des Staatsbürgers besäßen, genau so, wie schon in der Antike zwischen Bürgern und Nichtbürgern unterschieden wurde. Schon in der Antike waren Nichtbürger keine Menschen; der Grieche ist zunächst einmal ein Mann, welcher Bürger der Polis ist[27]. Und so ist es kein Zufall, daß in der Unabhängigkeitserklärung von Menschen nur als "men" geredet wird[28].

Aber nicht nur die schwarze Rasse wurde zu dieser Zeit definiert. Im Gegenteil, die Definition des Anderen wurde zur Stütze für die Definition des Eigenen:

"The American ‚ethnologic' self-image, whether described as Anglican, Anglo-Saxon, Celtic-Anglo-Saxon, or simply Caucasian, was being formulated and popularized at the very time when the slavery controversy focused interest on the Negro character. No longer were Americans in general being characterized primarily by their adherence to a set of political and social ideals allegedly representing the universal aspirations of all humanity, but democracy itself was beginning to be defined as racial in origin and thus realizable perhaps only by people with certain hereditary traits. The heightened consciousness of what were supposed to be white racial characteristics undoubtedly helped make it easy for many, on both sides of the sectional debate over slavery, to accept a stereotype of the Negro which made him a kind of anti-Caucasian."[29]

Dabei wird die Kausalität nicht nur verwischt, sondern außer Kraft gesetzt: Sklaverei und Abgrenzung bedingen sich gegenseitig; Sklaverei existiert wegen der Abgrenzung der erfundenen Rassen; die Definition der Rasse wurde aber notwendig zur Legitimation der Sklaverei[30]. Wie künstlich diese rassische Abgrenzung in der Tat war, zeigen Beispiele, nach denen es in Lateinamerika möglich war, per Besitz "weiß" zu werden; oder auch die unterschiedliche Definition der Farbigkeit -- Mexikaner und Chinesen sind in Kuba Weiße, während sie in den USA als Farbige gelten[31].

1.5. Teile und Herrsche

Daß Menschen schwarzer Hautfarbe versklavt wurden, liegt in praktischer Hinsicht zunächst daran, daß die direkte Versklavung Weißer ungeeignet scheinen mußte. Die Indianer zu versklaven scheiterte, vermutlich vor allem deshalb, weil die Weißen noch immer die Eindringlinge waren, mit dem Land weniger vertraut und auch, zumindest anfangs, auf eine gewisse Form der Koexistenz mit den Ureinwohnern angewiesen. Die konsequente Versklavung der Indianer hätte einen größeren bewaffneten Konflikt in einer sehr fragilen Phase der Kolonialisierung bedeutet. Auch konnten Indianer auf Unterstützung aus dem Hinterland hoffen. Schon die spanischen conquestadores hatten, auch auf späteren Territorien der USA, anfangs Indianer versklavt mit der Begründung der Andersartigkeit, und daß sie Heiden und Barbaren seien. Doch schon damals regte sich Widerstand gegen diese Methode -- richtigerweise mit dem Argument, nicht ein ganzes Volk versklaven zu können:

"De lo cual se sigue necesariamente ser imposible de toda imposibilidad que una nación toda sea inhábil o tan de poco y barbarísmo juicio y de baja y apocada razón que no se sepa gobernar y no pueda ser inducida y atraída y doctrinada en cualquiera buena doctrina moral, y mayormente instruída en las cosas de la fe e imbuída en la religión cristiana, y esto es de fe tenerlo así, como en otra parte hemos probado."[32]

Die "Entdeckung" des Dreieckshandels löste verschiedene Probleme auf scheinbar geeignete Weise: Die Sklavenbeschaffung wurde afrikanischen Sklavenhändlern überlassen, die Europäer mußten sie schließlich "nur" kaufen und transportieren. Somit war ein legales, scheinbar sauberes Geschäft entstanden. Durch den Sklaven-Warenaustausch konnten auch Handelsstützpunkte in Afrika legitimiert und unterstützt werden. Zudem waren die Schwarzen für die Zielgebiete "geeignet", auch konnten sie auf keine Unterstützung der Urbevölkerung hoffen -- sie waren somit entwurzelt, isoliert und jeglicher effektiven Fluchtmöglichkeit beraubt. Die Hautfarbe diente als Erkennungszeichen für einen entflohenen Sklaven.

Sklaverei kann nur funktionieren durch Ausübung von Macht. Neben rein physischer Gewalt wurde auch intellektuelle Macht demonstriert, indem den Schwarzen (bis auf wenige Ausnahmen) konsequent Wissen und Bildung verweigert wurden. So wurde das eigene Geburtsdatum den Sklaven gegenüber geheim gehalten[33], sie durften weder Schreiben noch Lesen lernen (abgesehen von wenigen Haussklaven, die Verwaltungsfunktionen übernahmen). Wesentlich war vor allem das Zurückhalten von Informationen über Geographie und Politik; viele Sklaven wußten nicht einmal, daß in den Nordstaaten (ab einem gewissen Zeitpunkt) keine Sklaverei existierte. Wenn jede Aussicht auf Flucht genommen war, wenn auch keine Vorstellung existieren konnte, wie eine Gesellschaft ohne Sklaverei aussehen konnte, so erklärt sich auch teilweise die erstaunlich geringe Zahl an Sklavenrevolten. Sklaven wurden durch physische und psychische Gewalt an ihren Master gebunden[34], im seltenen Fall einer Freilassung wurde sogar in einigen Staaten der Wegzug der Schwarzen gefordert[35]. Vielleicht spricht aus diesem fortgesetzten Abhängigkeitsverhältnis und der fortgesetzten Abgrenzung aber auch eine latente Angst vor dem Unkontrollierbaren, "Vitalen", Unberechenbaren und Wilden; schwarzes Selbstbewußtsein wurde nicht nur nicht gewünscht sondern auch gefürchtet. Körperkraft und sexuelle Energie -- gepaart mit Bildung und Intelligenz sicher eine gefürchtete Mischung[36].









2. Wirtschaftliche und politische Aspekte

2.1. Makroökonomie -- Mikroökonomie

Zur eigenen Legitimation vielleicht, oder um die Institution der Sklaverei zu entschärfen, oder aus welchen Motiven auch immer, war von verschiedener Seite betont worden, die Sklaverei lohnte sich nicht, sie hätte nicht wirklich Profite erwirtschaftet. Doch was im großen sprich volkswirtschaftlichen und infrastrukturellen Rahmen durchaus nicht von der Hand zu weisen ist, kann im kleinen sprich betriebswirtschaftlichen Rahmen nur für (gezielte) Verwirrung sorgen.

Der Süden war zur Zeit der Sezession dem Norden wirtschaftlich unterlegen, die Südstaaten sagten sich vom Norden gerade deshalb los, weil sie glaubten, von diesem wirtschaftlich benachteiligt zu werden. Dieses Argument entbehrt zwar nicht jeder Grundlage, aber die Ursachen dafür liegen mit Sicherheit nicht bei den Stärken des Wirtschaftssystems des Nordens sondern viel eher bei den Schwächen des Südens.

Zur Zeit der Unabhängigkeitserklärung wurde der Süden als der wirtschaftlich stärkere Teil der englischen Kolonien gesehen[37]. Im Verlauf der Industrialisierung des Nordens aber versäumte es der Süden nachzuziehen. Die Aufrechterhaltung des agrarischen Systems verhinderte die Ausbildung einer funktionierenden Infrastruktur, von Straßen, zivilen Einrichtungen, vielfältigen Industriezweigen etc.[38] Der Süden wurde von einer Landaristokratie beherrscht, die ihren eigenen Luxus über den Aufbau des Landes stellte -- und auch nur eine Minderheit der Bürger repräsentierte. Nicht jeder Südstaatenbürger war ein Sklavenhalter, das einfache Volk verarmte und mußte die Plantagenwirtschaft als übermächtige Konkurrenz erfahren[39]. Die großen Plantagen aber waren alles andere als unproduktiv, sie warfen im Gegenteil große Gewinne ab, und dies ohne großes Risiko[40].

Dies ist auch ex eventu zu erklären: In einer gewinnorientierten Produktion wäre die Sklaverei schon viel eher aufgegeben worden, wenn sie tatsächlich unproduktiv gewesen wäre. Daß dennoch der Norden erfolgreicher war, liegt in dem aufwendigeren Verfahren der Industrialisierung, dessen Nutzen auf lange Sicht aber auch der breiten Masse zugute kommen sollte. In einer gleichsam aristokratischen Gesellschaft aber zählt nur der eigene Gewinn; nur im direkten Vergleich zwischen Norden und Süden mußte im 19. Jahrhundert ein sichtbares Defizit auftreten. Doch für eine weniger am Gemeinwohl interessierte Gesellschaft zählt die Infrastruktur nur in Krisenzeiten wie dem Bürgerkrieg, in welchen in kürzester Zeit viel Menschen und Material mobilisiert werden müssen.

In einer demokratischen Gesellschaft, in der freier Wettbewerb zählt, ist Sklaverei wie jede andere Form der konkurrenzlosen oder konkurrenzbereinigten Planwirtschaft dagegen ein Hemmnis wirtschaftlichen Fortschritts; auch sind Sklaven nicht annähernd so produktiv wie Freie. Ohne Aussicht auf persönlichen Profit und Selbstverwirklichung, ohne Anteil am Gewinn fehlt dem Arbeitnehmer die Motivation, dem Arbeitgeber die Legitimation. Letzterer kann diese Situation durch Gewaltanwendung und psychischen Druck kurzzeitig zwar kontrollieren, langfristig aber wird er scheitern.

2.2. Die Sanktionierung der Sklaverei in der Verfassung

"The failure to abolish slavery in the late eighteenth century left succeeding generations stymied, imprisoned by the Constitution's apparent protection of slavery, yet conscious of the implicit attack on it in the Declaration of Independence. The post-Revolutionary sons, it could be said, harbored the sins of the past until the accumulated pressure -- of territorial acquisition, of political dissension, of guilt -- became too great."[41]

Die Ausgangslage der unabhängig gewordenen Kolonien benötigte dringend einen Kompromiß: Die Einheit der zu formenden Nation. In einer Gesellschaft wie den zu formenden Vereinigten Staaten aber haben diejenigen, die zunächst das Volk repräsentieren sollen, entweder schon zuvor einigen Einfluß im Staat gehabt oder können es sich leisten, Politik zu machen, ohne den Verlust der materiellen Grundlage riskieren zu müssen[42]. Im Kongreß saß also im wesentlichen die aristokratische Oberschicht -- womit die Sklaven haltenden Staaten durch Sklavenhalter oder deren Vertreter repräsentiert wurden. Daher kann es nicht verwunderlich erscheinen, daß die Sklaverei -- obwohl von der Mehrzahl der Nordstaaten geächtet -- durch die Verfassung nicht nur nicht verboten, sondern sogar unterstützt wurde. Somit diente "the dirty compromise"[43] der Einheit der Nation, durch den die Amerikanischen Staaten durch einen "covenant with death" und ein "agreement with hell" vereint wurden[44]:

"Our 'fear of dissolving the Union' is the strongest reason for 'our supineness of the subject of slavery'"[45]

Somit wurde in der Verfassung die Repräsentation der Südstaaten durch die 3/5-Regelung gestärkt, nach der die Bevölkerungsanzahl an Sklaven (umschrieben als other persons) zu drei Fünfteln in die Gesamtbevölkerung einging, wodurch die Anzahl der Sitze im Repräsentantenhaus erhöht wurde. Dies war in der Tat ein seltsamer Kompromiß: Denn wenn Sklaven Eigentum (property) waren, warum sollten sie zur Bevölkerung dazugerechnet werden? Würden sie aber dazugerechnet, warum stritt man ihnen sämtliche Grundrechte ab?[46]

In anderen Artikeln wurde den Staaten die Unterstützung der Union bei Erhebungen zugesichert, Steuern auf Inlandsprodukte untersagt (womit eine indirekte Besteuerung der Sklaverei untersagt wurde) sowie die Garantie gegeben, daß die Verfassung nicht ohne die Zustimmung einer Mehrheit von drei Vierteln aller Staaten geändert werden könne[47].

2.3. Sezession und Bürgerkrieg -- Sklavenbefreiung als politische Waffe

"Had all fifteen slave states remained in the Union, they would to this day be able to prevent any amendment on any subject. In a fifty-state union, it takes only thirteen states to block any amendment."[48]

Es wirkt fast wie eine Ironie der Geschichte, daß gerade durch die Sezession, durch den Versuch, ihre Eigenständigkeit zu behalten, die einzige rechtlich legitimierte Möglichkeit geschaffen wurde, um die Sklaverei zu beseitigen[49]. Wären die Südstaaten in der Union geblieben, hätte auch eine noch so starke Abolitionistenlobby im Norden keine Änderung des Systems bewirken können.

Die Sklaverei war der entscheidende Unterschied zwischen Nord und Süd, der Süden trennte sich vom Norden, weil er nicht mehr glaubte, daß ein Präsident wie Lincoln alles tun würde, um die "peculiar institution" zu sanktionieren. Jedoch war der Bürgerkrieg zunächst kein Krieg gegen die Sklaverei -- es war ein Krieg gegen die Auflösung der Union. In seiner Antrittsrede sagte Lincoln, daß die Union älter sei als die Verfassung und keinem Staat erlaubt sei, sie zu verlassen[50]. Erst im späteren Verlauf des Krieges wurde der Kampf gegen die Sklaverei, die Propagierung der Emanzipation der Schwarzen zu einem Ziel des Krieges:

"As the war progressed, many in the North seemed slowly to accept emancipation as a central war aim; nothing less, they believed, would justify the enormous sacrifices of the struggle."[51]

Primäres Ziel emanzipatorischer Maßnahmen noch während des Krieges war die Schwächung des Südens. Durch den "Confiscation Act" 1861 wurden sämtliche Sklaven, welche insurrektionellen Zwecken dienten, freigesetzt[52]. Mit der "Emancipation Proclamation" am 11. Januar 1863 schließlich wurden alle Sklaven für frei erklärt[53].

So günstig diese Maßnahmen für die Sache der Abolition auch waren, dienten sie zunächst einmal dem Gewinn des Krieges, indem die Wirtschaftskraft des Südens geschwächt wurde. Dieser wurde letztlich gewonnen aufgrund der besseren Organisation und der Übermacht des Nordens; hier machte sich die Rückschrittlichkeit des Südens direkt bemerkbar[54].









3. Dekonstruktion der Sklaverei

3.1. Re-Humanisierung

Was als wirtschaftliches Unternehmen mit rein pragmatischem und finanziellen Interesse begann und später der allgemeinen Öffentlichkeit wegen, und vermutlich auch zur Gewissensberuhigung, auf verschiedenartigste Weise gerechtfertigt werden mußte, gewann gleichzeitig eine derartige Eigendynamik, daß die Sklaverei aus der Wirtschaft des Südens der USA nicht mehr wegzudenken war. Der Rassismus, der in beiden Teilen des Landes vorhanden und vermutlich im Norden noch stärker war[55], trug, genauso wie die Angst vor Spaltung der Nation, dazu bei, das Problem eher zu umgehen und hinzunehmen als es zu lösen. Der Bürgerkrieg als bewaffneter Konflikt zeigt dann auch die verhärteten Fronten auf. Doch daß es dazu kommen konnte, liegt auch vor allem daran, daß im Norden die Institution der Sklaverei immer mehr in Frage gestellt wurde. Aber nur im Norden war dies auch möglich -- da dessen Wirtschaft nicht auf der Sklaverei basierte, und somit eine Trennung von der Sklavenwirtschaft nicht mit größerem Stabilitätsverlust einhergegangen wäre.

"After the legal act of the Emancipation Proclamation, after the military victory of the Union and the cultural work of Uncle Tom's Cabin, blacks were no longer 'things', and therefore property, but persons."[56]

Ein wesentlicher Ansatzpunkt für den Abolitionismus war die Re-humanisierung der Sklaven -- diese mußten zunächst wieder als menschliche Wesen dargestellt werden. Nicht zu Unrecht wird Harriet Beecher Stowe's Roman Uncle Tom's Cabin daher als sentimental bezeichnet -- doch war dies genau die Methode. Auch legen die zahlreich vorhandenen slave narratives eine deutliche Betonung auf den emotionalen Aspekt. Nur durch dieses Bewußtwerden der Menschlichkeit der als Dinge konstruierten Sklaven konnte sich ein Mitgefühl entwickeln, das die Stimmung in der Bevölkerung derartig beeinflussen konnte.

"Stowe insisted that the power of sentiment, a rebellion of the emotions, of heart over head, would crush the masculine tyranny of American institutions and the law of the 'fathers'"[57]

Bezeichnend ist aber auch der ursprüngliche Plan der Abolitionisten, die Schwarzen wieder zurück nach Afrika zu senden -- wohl aufgrund eines latenten Rassismus oder falsch verstandenen Nationalitätsdenkens, obwohl viele Schwarze sich längst als Amerikaner fühlten. Dieses Vorurteil sollte denn auch bis ins zwanzigste Jahrhundert anhalten. Die Geschichte der Sklaverei geht somit über in die Geschichte von Rassentrennung und ethnischer Diskriminierung.

3.2. Gestern und Heute

"Fewer and fewer Americans believe in the biological reality of races, but they are remarkably willing to live with an officially sanctioned system of demographic classification that replicates precisely the crude, colloquial categories, black, yellow, white, red and brown"[58]

Die Sklaverei mag Vergangenheit sein, aber ihr Vermächtnis, Rassismus, Vorurteile und Diskriminierung, bleiben auch heute noch bestehen. Oftmals werden sie unter dem Deckmantel der political correctness gefördert. Unterschiede werden festgeschrieben, die nur mit politischen Erwägungen erklärt werden können. Klassifizierung findet auch heute noch statt, um sich abzugrenzen -- und um Gründe für weiterhin bestehende Ausgrenzungsprozesse festzuschreiben:

"Today's device for classification is not even a guide to lines along which genealogical interaction and merging are taking place; rather, it is a framework for politics and culture in the United States. It is an implicit prescription for the principles on which Americans should maintain communities; it is a statement that certain affiliations matter more than others."[59]

"Being classified as Euro-American, white, or Caucasian has rarely been a basis for being denied adequate employment, housing, education, or protection from violence."[60]

Diese Probleme werden in Amerika so lange bestehen, wie der amerikanische Prototyp des "White Anglo-Saxon Protestant Male" (WASP) noch latent vorhanden ist und Politik und Gesellschaft prägt. Gerade durch die political correctness  wird oftmals das Gegenteil von dem erreicht, was erstrebenswert wäre: Die Unterscheidungen von gestern treten in den Euphemismen von heute in einer geschönten Version wieder zutage. Anderenorts zeigt sich, daß einst überwundene ethnische Vorurteile noch heute zu Krieg und Völkermord führen -- dabei ist der Anfang oftmals der gleiche, die spätere Entwicklung scheint fast zwangsläufig und die Lösung des Problems deshalb um so schwieriger[61].

Während die Sklaverei heutzutage geächtet ist, haben viele der dafür benutzten Rechtfertigungsmuster überlebt -- eine Dekonstruktion der Sklaverei beinhaltet somit auch eine Dekonstruktion von Vorurteilen, die auf dem äußeren Erscheinungsbild oder der nationalen, regionalen oder sozialen Herkunft beruhen[62]. Doch ein Fortschritt scheint erreicht -- die Erkenntnis, "[that] slavery is a form of evil that we can imagine the world without."[63]









4. Anhang

4.1. Zitierte Werke

  • Theodore W. Allen. The Invention of the White Race. Vol. I: Racial Oppression and Social Control. London/New York: Verso 31998
  • Aristotle. Politics. New York/Oxford: Oxford University Press 1995
  • Alan Brinkley. The Unfinished Nation. A Concise History of the American People. New York: McGraw-Hill 21997
  • Joseph Conrad. Heart of Darkness. New York: Penguin 1994
  • Frederick Douglass. "Narrative of the Life of Frederick Douglass, an American Slave, Written by Himself" (Excerpts). Nina Baym et al, ed. The Norton Anthology of American Literature. 4th ed., shorter. N.Y.: Norton 1995, 885-916
  • Paul Finkelman. Slavery and the Founders. Race and Liberty in the Age of Jefferson. New York: M.E. Sharpe 1996
  • Philip Fisher. Hard Facts. Setting and Form of the American Novel. New York: Oxford University Press 1985
  • Eric Foner. The Story of American Freedom. New York/London: W.W. Norton 1998
  • Michel Foucault. Die Ordnung der Dinge. Frankfurt: Suhrkamp 1997 (Les mots et les choses. Paris: Gallimard 1966)
  • George M. Frederickson. "Romantic Racialism in the North". Harriet Beecher Stowe. Uncle Tom's Cabin. Ed. Elizabeth Ammons. New York: Norton 1994, 429-438
  • Henry Louis Gates, Jr. Figures in Black. Words, Signs, and the "Racial" Self. New York/Oxford: Oxford University Press 1987
  • Otfried Höffe. Aristoteles. München: C.H. Beck 21999
  • David A. Hollinger. Postethnic America. New York: BasicBooks 1995
  • Dieter Janik, Wolf Lustig (Hg.). Die spanische Eroberung Amerikas. Akteure, Autoren, Texte. Frankfurt: Veruert 21992
  • Ross C Murfin. "What is deconstruction?" Henry James. The Turn of the Screw. Ed. Peter G. Beidler. Case Studies in Contemporary Criticism Series. Ed. Ross C Murfin. Boston, N.Y.: Bedford-St. Martin's 1995. 179-192
  • Jean R. Soderlund. "United States: The North". A Historical Guide to World Slavery. Ed. Seymour Drescher and Stanley L. Engerman. New York/Oxford 1998
  • Harriet Beecher Stowe. Uncle Tom's Cabin. Ed. Elizabeth Ammons. New York: Norton 1994
  • Eric J. Sundquist. "Slavery, Revolution, and the American Renaissance". The American Renaissance Reconsidered. Ed. Walter Benn Michaels and Donald E. Pease. Baltimore: Johns Hopkins University Press 1985
  • Albert Wirz. Sklaverei und kapitalistisches Weltsystem. Frankfurt: Suhrkamp 1984

4.2. Endnoten

[1] Foner 29
[2] The Declaration of Independence
[3] Foner 32, sowie Wirz 128f
[4] Foner 32
[5] Wirz 134
[6] Wirz 140f
[7] Foucault 177/180
[8] Conrad 31f
[9] Wilhelm Gemoll. Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München: Oldenbourg 91997
[10] Th. Perdue. Slavery and the evolution of Cherokee society, 1540-1866. Knoxville Tenn. 1979, 4-18; zitiert nach Wirz 129
[11] American Heritage College Dictionary. Houghton Mifflin: Boston/New York, 31997
[12] David Hume. "Of National Characters". The Philosophical Works. Ed. Thomas Hill Green and Thomas Hodge Grose, 4 vols. Darmstadt 1964, 3:252, n.1; zitiert nach Gates. 18
[13] Plinius. Naturalis Historia. VII.6
[14] Höffe 264
[15] Höffe 264
[16] Euripides. Iphigenie auf Aulis. Vers 1400
[17] Aristoteles. Politik. I 2, 1252b8
[18] Höffe 262-265
[19] Gates 18f
[20] Soderlund 399
[21] Höffe 264
[22] Stowe 5
[23] Frederickson 432
[24] Gen 4,15
[25] Gen 9,21-25
[26] Allen 27
[27] Höffe 267
[28] Das Wort "man" bedeutet zwar zunächst Mensch, nur in zweiter Bedeutung Mann. In einem juristischen Text aber müßte man erwarten, daß jegliche Doppeldeutigkeit entfernt wird, wenn eine eindeutige Aussage erzielt werden soll. Daß im Text nicht die neutralen Wörter "people" oder "human beings" stehen, kann durchaus auf eine beabsichtigte Uneindeutigkeit hinweisen. Auch fehlt eine Definition des Menschen - man könnte diese als allgemeingültig voraussetzen, doch das war sie gerade nicht, was die Existenz der Sklaverei bestätigt.
[29] Frederickson 432
[30] Allen 8ff
[31] Allen 27; Hollinger 31f
[32] Fray Bartolomé de las Casas. Apologética Historia. Kap. XLVIII, zitiert nach Janik/Lustig 85
[33] Douglass 886
[34] Wirz 149
[35] Wirz 148
[36] "Southward men are cruel, moody, mad / Hot, black, lean leapers, lustful, used to vaunt / Yet wise in action, sober, fearful, sad / If good, most good, if bad, exceeding bad." John Davies. Microcosmos. In: Allen Vol. I, 6
[37] Finkelman 13
[38] Wirz 138f
[39] Wirz 138
[40] Wirz 143
[41] Sundquist 5
[42] Ähnliches gilt für antike Staaten wie Athen und Rom - es war zumeist die reiche Oberschicht, die in den antiken "Demokratien" das Sagen hatte. Nicht umsonst gehörte im Imperium derjenige zum Senatorenstand, welcher über ein entsprechendes Vermögen verfügte.
[43] Finkelman 22
[44] William Lloyd Garrison, in: Finkelman 1
[45] Lydia Maria Child. An Appeal in Favor of the Americans Called Africans. New York: Arno Press, 1968 [reprint of the 1836 ed.], 212; in: Sundquist 20
[46] Finkelman 170, Wirz 133
[47] Finkelman 3-7
[48] Finkelman 170
[49] Finkelman 170f
[50] Brinkley 382
[51] Brinkley 388
[52] ebd.
[53] ebd.
[54] Brinkley 392ff
[55] Wirz 149
[56] Fisher 4
[57] Sundquist 18f
[58] Hollinger 8
[59] Hollinger 24
[60] Hollinger 22
[61] "Das System ist arbiträr in seiner ganzen Abfolge, wenn aber einmal das System der Variablen (das Merkmal) am Anfang definiert worden ist, ist es nicht mehr möglich, es zu modifizieren, auch nur ein Element hinzuzufügen oder fortzulassen. Die Methode wird von außen aufgezwungen, und zwar durch globale Ähnlichkeiten, die die Dinge miteinander verwandt machen. Sie transkribiert die Perzeption sofort in Diskurs." Foucault 186
[62] "This is how deconstruction works: by showing that what was prior and privileged in the old hierarchy (for instance, metaphor and speech) can just as easily seem secondary, the deconstructor causes the formerly privi-leged term to exchange properties with the formerly devalued one. Causes become effects and (d)evolutions become origins, but the result is neither the destruction of the old order or hierarchy nor the construction of a new one. It is, rather, deconstruction." Murphin 186
[63] Fisher 109


December 15th / 27th, 1999 [HTML Version]